Urania Erläuterungen

Auszüge aus
Spirituelle Belehrungen der Ehrw. Lady Olivia Robertson
 zu "Urania" - Zeremonialmagie der Göttin - Planetenmysterien

 
 Übersetzung: Rt.Rev. Hamsadevi, Archpriestess
Alle Rechte der deutschen Übersetzung: Rt.Rev. Hamsadevi,  Wiedergabe, auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung der Übersetzerin


 Jene, die Magie praktizieren, haben die Stufe deren höchster Vollendung erreicht, wenn es ihnen  gelingt, gemeinsam mit den Gottheiten am Schöpfungsprozess teilzuhaben. Der Magische Stab ist der Pinsel, der Magische Kreis ist die Leinwand, und die Lebensstrahlen sind die Farbtupfer. Invokation belebt die so geschaffenen Formen. Die Vorstellungen des Bewusstseins schaffen Ursachen, die durch das Gesetz der Oktaven auf vielen Ebenen Wirkung zeigen.

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Durch die Freude des Eingeweihten an den Sphären von Mond, Sonne und Sternen zeigt sich dessen Apotheosis. In einer wundervollen Vision zeigen sich die beiden Göttinnen von Sonne und Mond entschleiert. ...Die letzte Karte des Großen Arcanums zeigt die Entschleierte Isis, die zuerst als Göttin-Hierophantin die priesterliche Robe trug. ...Schließlich übernimmt die oder der erfolgreich Eingeweihte die Rolle der Zauberin oder des Magiers, und ist bereit und vorbereitet, um einen neuen Narren zu leiten. Ein Neophyth, der für die Suche bereit ist, erscheint mit Hund und Bündel.

Vor jedem Ritual sollte die oder der Praktizierende durch irgendeine Handlung, wie zum Beispiel... Göttinnen und Götter zu verehren. Die Gottheit oder die Gottheiten sind weder unpersönliche Archetypen noch Personifikationen menschlicher Ideale; sie sind transzendente Wesen, die das Universum beherrschen, indem sie die Archetypen und Tugenden auf ihre eigene Art und Weise durch die Engelshierarchien benutzen.

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Erst vor kurzem hat die westliche Magie die Beschwörung von Elementengeistern in ihre Praxis einbezogen. Mittelalterliche Praktizierende glaubten an die Wirksamkeit eines Handels mit solchen Geistern, um so verstärkte Unterstützung für irgendeinen Zweck zu bekommen. Sie beschworen einen Elementenherrscher herauf, um mit ihm einen Handel abzuschließen, nach dessen Vereinbarungen sie als Austausch für irgendeine Gabe die Elementengeister beherrschen konnten. Diese Haltung erinnert an die Gepflogenheiten des Sklavenhandels und der Fronarbeit. ...In mittelalterlichen Manuskripten findet man Abhandlungen darüber, wie tyrannische Magier durch die von widerspenstigen Geistern verursachten zerstörerischen Poltergeister-Erscheinungen in Stücke gerissen worden sind! Es zeugt nicht nur von einer demokratischen Grundhaltung, sondern es ist darüber hinaus auch klug, die Freiwilligkeit eines jeden geistigen Wesens zur Vorraussetzung für die Teilnahme an magischen Riten zu machen. Sogar noch im neunzehnten Jahrhundert gibt ein "Weißmagier" seinen Lesern eine Formel, mit der sie einen freundlichen Geist in ihrem Haus gefangen halten können! Bei der Übertragung von Macht an solche, die ethisch unreif für den Umgang mit diesen Kräften sind, war die Magie glücklicherweise weniger erfolgreich als die Wissenschaft. Man fühlt sich an Shakespeares Portrait des walisischen Magiers Owen Glendover erinnert der behauptet: "Ich kann die Geister aus den grenzenlosen Tiefen herbeirufen.", worauf Hotspur zynisch antwortet: "Das kann ich auch, und jeder kann es! Aber werden sie auch kommen, wenn du sie rufst?!"

Wir lächeln vielleicht in Shakespeares "Der Sturm" über die Ausbeutung des Sylphen Ariel durch Prospero. Das ganze Stück über beklagt sich Ariel über Unterbezahlung und Überstunden. Aber man entdeckt Intoleranz im Hintergrund des Großteils der westlichen Magie, wenn Prospero scheinbar die Göttin Juno anruft, und nachdem er sie "gebannt" hat, verkündet: "Dies ist der Stoff, aus dem die Träume sind!" In Marlowes "Dr. Faustus" beschwört dieser nicht nur Helena von Troya, die Tochter des Zeus; er besitzt außerdem noch die Frechheit, sie als seine Geliebte zu fordern! So fällt er zwischen alle heidnischen und christlichen Stühle und landet im Abgrund.

Die Königin des Himmels, Juno, und die Vier Erzengel Raphael, Michael, Gabriel und Uriel zu  beleidigen, erscheint eher dumm als schockierend! Jeder Hinterhof-Möchtegernmagier bestellt für jede Zeremonie den Schutz der Erzengel und entlässt diese dann am Ende des Rituals wie ein Obergefreiter, der "Kompanie abtreten" befiehlt. Die Dämonen rufen, können kaum dummdreister sein.

 Wie kam es zu dieser überheblichen Haltung von einfachen Sterblichen gegenüber den Göttern und Göttinnen, den Engeln und Erzengeln, die einst voller Hochachtung verehrt worden sind? ...

 Jetzt können wir die Ursache der seelischen Krankheit des Westens erkennen, die zu paranoidem Dualismus und zu Bruderkriegen auf der materiellen Ebene geführt hat. Die Anhänger der monothe-istischen Religionen waren "weiss" und von der Rechten Hand, denn sie folgten Recht und Ordnung. Die heidnischen Anhänger der eher atavistischen, mit Fruchtbarkeit zusammenhängenden Praktiken der Alten Religionen wurden gleichgesetzt mit "Schwarzmagiern", denen von der linken Hand. Wenn man die beiden Seiten betrachtet, fühlt man sich an Ritter erinnert, die in strahlenden Rüstungen und mit farbenprächtigen Wappen in die Schlacht ziehen, und die man am Ende in ihren Rüstungen, die alle mit dem gleichen grauen Schlamm des Schlachtfeldes bedeckt sind, nicht mehr unterscheiden kann.

Erst jetzt wenden sich jene, die die ewige Verdammnis des patriarchalen Gesetzgebers fürchteten, trostsuchend der Muttergöttin zu. Durch ihre Vergebung zieht sie alle ihre Kinder an, denn keine Mutter verlässt ihr Kind, wie verdorben dieses auch sein mag. Auch birgt die Muttergöttin in sich die Fähigkeit der Erlösung aller Lebewesen in der Verwandlung durch Wiedergeburt. Durch Sie können wir alle wieder leben.

Die angemessene Beendigung eines Rituals besteht in der Danksagung an die Gottheiten. In der Danksagung an die Göttin drücken wir unsere Wertschätzung für unsere Wiedergeburt von Ritual zu Ritual, von einem Tag zum darauffolgenden, von einem Leben zum nächsten aus.

Die Riten in dieser Liturgie sind nicht subjektiv, obwohl sie subjektive Elemente beinhalten. Die Beschreibung der Kräfte entspringt ebenso der Erfahrung, wie die Visionen gesehen wurden und die in Bewegung gesetzten Ursachen zu spürbaren Wirkungen führten. Und hier haben wir den großen Unterschied zwischen denen, die durch Hellsicht, Hellhörigkeit, Levitation, Telekinese - alles zusammen oder eines davon - Magie erfahren haben, und denen, die dies nicht haben. "Jene, die wissen" können weder beweisen noch erklären oder überzeugen. Alles, was sie tun können, besteht darin eine Regenbogenbrücke zu schaffen, durch die jene, die sich nach magischer Erfahrung sehnen, ein wenig von dem alchymistischen Gold erfassen können, das durch die Verwandlung der Elemente von einer Ebene in die andere erlangt werden kann.

Die oder der Praktizierende bewirkt diese Aufladung, indem ..... Es reicht in der Magie nicht aus, es gut zu meinen; es ist notwendig, gut zu handeln. Jedes Lebewesen trägt einen Baum des Lebens in sich. ........

Nach dem altägyptischen Mythos waren Seth und sein Volk Kannibalen bis Osiris sie davon abbrachte ihre Gefährten zu verspeisen, indem er ihnen die Methoden des Ackerbaus und der Ernte vermittelte. Jahrhunderte später lehrten der Buddha und seine Jünger in weiten Teilen des Ostens Millionen den Vegetarismus. Opfergaben aus Blumen und Getreide ersetzten in den hinduistischen und fernöstlichen Tempeln die Tieropfer. Verstärkt wurde deren Wirksamkeit durch die Praxis von Yoga und andere Methoden zur Verfeinerung des menschlichen Körpers.

Tausende haben in diesem Jahrhundert die Göttin gesehen; in den 70er Jahren häuften sich Ihre Erscheinungen. Sie erschien einige Jahre lang körperlich sichtbar über der Moschee von On in der Nähe von Kairo. Tausende von Moslems, Kopten und Anhänger anderer Religionen wurden zu Zeugen dieser Erscheinung. Sie erschien zu verschiedenen Zeiten und für mehrere Stunden und es entstan-den Photographien dieser Erscheinungen. Hin und wieder war Ihr Erscheinen von seltsamen weißen Tauben begleitet. Sie wurde "Isis", "Fatima" und "Maria" genannt. Es heißt, daß diese Weiße Frau oder eine andere derartige Besucherin, die sich 1917 in Fatima zeigte, einem Mädchen namens Lucia, das mit Ihr sprach einen Wunsch übermittelt habe. ...

Wenn die goldene Dämmerung den Himmel erleuchtet, wird die Sekhmet-Zauberin, die in jeder Frau ist, aus einer Trance erwachen, die Tausende von Jahren währte. Die Löwin bewegt sich. Sie weckt ihren Geliebten, den Magier, der in jedem Mann ist, aus seiner todesähnlichen Trance. Gemeinsam erschaffen sie eine neue Magie des Lebens, und die Kräfte, die von ihnen ausgehen, wecken ihre Gefährten. Jedes Lebewesen in der Natur nimmt an ihrem Spiraltanz der Schöpfung teil. Und die Siddhe (= weise keltische Naturwesen) und alle Elementenwesen führen den Tanz in andere Ebenen. Urania, die Muse der Magischen Künste inspiriert gemeinsam mit ihren strahlenden Schwestern Musiker, Sänger und Dichter; und sie bringen ihre Gaben zu denen, die wieder anfangen zu fühlen, zu hören und zu sehen. Die Musik aus den Sphären die uns umgeben, erreicht die Ohren, die seit langem taub waren. Die Hohen Olympischen Gottheiten, die Gottheiten Devachan und TirNanOg und die Dichter des Elysium segnen die magischen Riten. Die Silberpfeile der Artemis und ihrer Nymphen erwecken den Großen Gott Pan aus seinem langen Schlaf. Die ganze Natur wird ins Gleichgewicht gebracht.

Unabhängig davon, welche Fortschritte in der Entwicklung durch die Magie verursacht werden mögen oder welche Kräfte durch die Gottheiten vermittelt werden - es ist das Bewusstsein des Empfangenden, durch das diese Gaben zum Guten gereichen. Das Böse ist nur ein verzerrter Schatten der Wirklichkeit und kann sich daher nicht in der ewigen Wirklichkeit behaupten. Daher führt jeglicher Missbrauch okkulter Kräfte zu deren Niedergang und zur körperlichen und seelischen Degeneration des Praktizierenden. Selbstsucht ist eine Schwäche des Betenden. Die Sünde des religiösen Fanatikers besteht darin, daß er andere verfolgt. Das Versagen des Magiers ist die Machtgier. Denn Magie bedeutet, zu handeln; und aktives Handeln impliziert den Wunsch der Ausbreitung durch Aktivität. Die Rücksicht auf andere ist daher notwendig. Man bedenke die grauenhaften Auswirkungen der Wissenschaft, die geschehen konnten, weil Wissenschaftler es zuließen, daß die Früchte ihrer Arbeit zur Unterwerfung und Ermordung von Tausenden, ja Millionen ihrer menschlichen Gefährten benutzt wurden.

Es besteht die Gefahr, daß sie die Zerstörung aller Lebewesen und die Verschmutzung von Land, Luft und Meer durch ihre Arbeit zulassen. Den Okkultisten, dem das Bewusstsein für das Gute fehlt, könnte ein ähnliches Schicksal ereilen. Die Seele zu zerstören kann weit schlimmer sein als den Körper zu verletzen. Darum müssen jene, die sich mit Magie beschäftigen, das Gute fördern, um dabei mitzuhelfen, unsere Erde in das zu verwandeln, was sie sein soll: ein Paradies.         

In diesen Magischen Riten stehen die Götter mit dem Äußeren und die Göttinnen mit dem inneren Arcanum in Verbindung außer bei dem Planeten Venus. Die kreative Imagination ist notwendig für den Praktizierenden, der nach seinem wahren Ursprung sucht. Jedes einzelne Individuum kann diese Riten praktizieren.

 Die Fellowship of Isis bietet Einstimmungszeiten - "Attunement Times" zur Morgen- und zur Abenddämmerung an. Dies ist jeweils von 6.30 bis 8.30 GZ morgens und abends. Da die Mitglieder über die ganze Welt verstreut leben, wird sicher immer irgendjemand mit der Göttin Kontakt aufnehmen. Darum ist das Mitglied, das eine Zeremonie allein durchführt, dennoch nicht allein; und falls es dieses wünscht, kann es die Gegenwart anderer Mitglieder im geistigen Netzwerk spüren.

Der erste Schritt ist die Verehrung der Gottheit, besonders der Göttin zusammen mit ......

Wenn nur der vom Schicksal geschlagene Dr. Faustus die Gottheiten verehrt und gute Absichten gehabt hätte, er hätte seine Herzenssehnsucht gefunden: das ganze Himmelreich in einer Blüte zu erkennen! Er kann es wieder versuchen. Magier machen das dauernd!
 


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