Maya 1

Erschaffung eines Schreines

Der Schrein ist das Herzzentrum eines Raumes, einer Wohnung, eines Hauses. Seine stetig brennende Flamme wurde immer von der Herrin des Hauses gehütet. Wenn keine Hausherrin da ist, dann erhält ein Mann im Namen der Göttin die Flamme lebendig. Das Licht muss nicht die ganze Zeit über brennen. Das geistige Licht wird immer vorhanden sein, sobald es der Göttin geweiht ist. Es ist die Vestalische Flamme. Wenn kein abgetrennter Raum für den Schrein vorhanden ist, kann dieser im Wohn- oder Schlafzimmer aufgebaut werden. Die geweihten Gegenstände sollten dann in einem Kasten aufbewahrt werden. Der Altar kann ein Tisch oder ein Regalfach sein. Dort stelle ein Bild oder eine Statue der Göttin auf. Rechts und links davon stelle jeweils zwei Kerzen auf Außerdem sollte auf dem Altar ein Gefäß mit Wasser stehen und ein Skarabäus, ein Bernstein, ein Türkis oder ein anderer Stein. Entzünde Räucherstibchen oder lass Räucherwerk brennen, und entzünde die Kerzen. Wenn mehrere Personen teilnehmen, können sich diese die Opferung der Elemente teilen.
Übergabe eines Schreines an die Göttin Isis

Betende/r: Heiligste der Heiligen, große Göttin Isis, stetiger Trost der Menschheit, die Du in Deiner wunderbaren Großmut die ganze Welt nährst; wie eine Mutter zu ihren Kindern, so wendet sich Dein Herz all jenen zu, die Kummer und Drangsal erleiden. Wir bitten um Deine Gnade. Breite Deine schützenden Schwingen, die dem ermatteten Herzen Schatten spenden, die den Sorgenvollen Freude schenken und den Leidenden Ruhe geben über diesen Schrein. Schenke jenen, die sich an diesem Schrein versammeln, Visionen und Heilung; denn mit Deinem Atem erweckst Du die Toten zum  Leben. Möge Dein Freund Thoth uns Weisheit bringen. So, wie Du Deinen Gemahl, den Gott Osiris wieder zum Leben erweckt. hast, gewähre auch uns ewige Liebe und Leben.

Orakel der Göttin Isis

Isis: Ich liebe viele, denn für mich sind alle meine Söhne und Töchter wie die verstreuten Teile von Osiris! Meine weiße Milch ernährt alle Lebewesen, denn diese Milch ist der Nektar der Gottheiten. Alle Mütter, ob Tier oder Mensch, Schlange, Fisch oder Insekt, geben ihren Nachkommen vollkommen selbstlos ihre Hingabe. Dies ist das Gesetz der Natur, denn dies ist mein Gesetz. Doch  müssen die Mütter und Ehefrauen durch die Götter beschützt und gestärkt werden; denn um geben zu können, müssen wir auch empfangen. Die Göttinnen empfangen das Leben durch die Muttergöttin; ebenso bedürfen sie der mächtigen Götter, die ihnen Stärke und Entschlossenheit verleihen. Denn  wisset, daß unsere Liebe unsere Schwäche sein kann; und jene, die von uns abhängig sind, können wie Parasiten werden, denn wir sie zu lange unter unseren schützenden Schwingen behalten.

Ihr bedürft des Gottes ebenso dringend wie der Göttin! Verschließt nicht euren Schrein, euer Zuhause, euch selber. Stattdessen lasset euren Tempel ein Himmelreich auf Erden sein, einen Ort, der Liebe, Freude und Weisheit für alle Lebewesen ausstrahlt! Stimmt euer Herdfeuer ein auf Sirius, den Stern der Isis. In diesem Doppelgestirn ist die Himmlische Einheit von Isis und Osiris verwirklicht. Liebe und Wahrheit sind in vollkommener Schönheit miteinander vereint. So soll dein Schrein wahrhaft gesegnet sein.

Intoniere: Isis - Isis - Isis.

Betende/r hält eine Hand über das Gefäß mit Wasser; hebt es dann vom Altar auf und sprengt Wasser über den Skarabäus oder den Stein.

BETENDE/R. Nimm dieses Wasser als Opfergabe an, ob Göttin; mögen heitere Gedanken Dein Göttliches Wesen wiederspiegeln! So sei dieser Schrein geweiht durch Deinen Spiegel!

Nun wird Räucherwerk vor dem Altar dargeboten, bis der Rauch aufsteigt.


BETENDE/R: Nimm diese Räucherung, oh Göttin, als Opfergabe an. Möge der Wille seinen rechten Zweck im Göttlichen Plan erfüllen! So sei dieser Schrein zum Leben erweckt durch das innere Feuer Deines Thrones! Wir danken der Göttin Isis dafür, daß sie diesen Schrein durch ihre Gnade geweiht hat.

Betende/r zeichnet mit ein wenig Wasser einen Kreis auf die Stirn.

BETENDE/R: Möge mir nun Inspiration gewährt werden!

Hier folgt eine Ruhepause. Man kann vor dem Alter sitzen und sich einen stillen Teich mit Lilien vorstellen. Darüber ist der Himmel mit den verblassenden Sternen, während auf der linken Seite die Sonne aufgeht. Zur Rechten geht der Vollmond gerade unter; und im Vordergrund ist Sirius, der Stern der Isis zu sehen. Dahinter ist der Polarstern. Der oder die Betende erfährt . hier die Verbindung mit der Göttin. Nach der Ruhepause lasse die imaginierte Szene verschwimmen und sich auflösen.


Dann sendet die oder der Betende Heilungsenergien aus. Dazu steht der oder die Betende auf.


BETENDE/R: Unsterbliche Erretterin, vielnamige, mächtige Isis; Städte und all ihre Einwohner rettest du vor Kriegen; Männer, Frauen und Kinder, alle, die in qualvollen, schlaflosen Nächten Gefangene ihrer Ängste sind; alle, die in fremden Ländern umherwandern, sind sicher behütet; wenn sie zu Dir beten, so bist Du da, um ihnen zu helfen. Höre meine Bitten, Du, deren Namen so große Kraft hat; zeige Dich gnädig zu mir und zu allen, für die ich bitte, und befreie uns von unserem Leiden.

Nun werden die Namen von denjenigen genannt, die Heilung bedürfen.

Erhebe die Hände und sprich weiter.


Im Namen der Isis mögen alle Wesen gesegnet sein; Engel, Naturwesen und Menschen, Säugetiere und Vögel, Reptilien, Eische, Insekten, Bäume, Pflanzen und jedes Element.

Der oder die Betende faltet einige Augenblicke lang die Hände und sprengt dann Wasser auf den Boden.

Betende/r löscht nun die Kerzen. Mit dem Wasser wird ein Kreis in entgegengesetzter Richtung auf der Stirn gezogen. Das geweihte Wasser kann für Visionen und Heilungen aufbewahrt werden.

Sogar nur wenige Augenblicke der Ruhe können mit Hilfe von Visionen eine Verbindung zur Göttin und Harmonie mit Ihren Freunden bringen. TANZE!

Dann sprich weiter:
Isis, wir danken Dir, daß alle, die Dich bitten, so schnell Dein immerwährendes Leben erfahren. Freudevoll kehren wir nach diesem Ritual zurück zum irdischen Leben, erfüllt mit dem Gefühl der Seligkeit, das bei Dir seinen Ursprung hat.

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Dieses Ritual kann in einfacher Form täglich praktiziert werden und ist ebenso passend für Gruppen, die sich regelmäßig treffen. Sogar nur einige Augenblicke der Stille bringen mit Hilfe der Visionen Zugang zur Göttin und Einklang mit ihren Freunden.

 
Quellen: Invokation aus einem Text, der zwischen alten religiösen Gegenständen im Curning Museum of London History, Walworth Road, Southwark, gefunden wurde. Überbleibsel eines alten Isis -Tempels wurden in London gefunden. Texte und Informationen von Ruth Wynn-Owen. Das Weihungsgebet wurde von einer Hymne an Osiris, gemeißelt in der XVIII. Dynastie entnommen. (Durdin-Robertson: "Goddesses of Chaldaea , Syria and Egypt") Die restlichen Texte wurden von Hymnen und Gebeten von Isidorus, Augustus-Ära, übernommen und von Vera V. Vanderlip ins Englische übersetzt. Einweihungsinvokation von Apuleius, eingeweihter Priester der Isis.

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